Kinderturnen mit den Bewohnern der Hirtengrundhalle

Ende des Jahres konnte man an Donnerstagen vormittags eine größere Delegation von Menschen unterschiedlichster Nationen unter der Leitung eines ASB-Mitarbeiters von der Hirtengrundhalle ausgehend in Richtung Süden laufen sehen. Man mag sich gefragt haben, was wohl das Ziel dieser großen Gruppe von Familien mit freundlich grüßenden Kindern sein möge. Ganz einfach: Birgit Wesp hatte sich zusammen mit einigen Helferinnen der Aufgabe gestellt, den kleineren Kindern unter den in der Notunterkunft lebenden Familien ein Bewegungsangebot zu machen. Schon organisatorisch war das eine besondere Herausforderung, von den Sprachbarrieren ganz zu schweigen. Doch dann ertwickelte es sich nach den Berichten von Birgit Wesp zu einer durchaus beglückenden und dankbaren Aufgabe, so dass der abrupte Abbruch durch den Wegzug aus der Notunterkunft auch von den Veranstalterinnen bedauert wird. Es stellte sich schnell raus, dass auch die größeren Kinder dringend Abwechslung brauchten und sehr dankbar und begeistert mitturnten und mitsangen. Und so wuchs die Gruppe schnell auf bis zu 25 Kinder und deren Eltern, die da in der Turnhalle zusammenkamen. Ganz nebenbei entwickelte sich das Vorhaben auch zu einer Sprachförderung der besonderen Art: Alle Anweisungen und Hinweise erfolgten auf Deutsch. Nach kurzer Zeit zeigten einzelne Kinder voller Stolz, dass sie den vollständigen Text der Kinderlieder auswendig konnten, sie saugten förmlich alles auf, was es zu lernen gab. Und wie es beim Kinderturnen so üblich ist, mussten die Eltern natürlich auch mit in den Kreis und mitmachen, Väter wie Mütter. Auch das dürfte für manche Familien eine ungewohnte Erfahrung gewesen sein. Diese Aktion ist nicht nur deshalb berichtenswert, weil sie beeindruckend Verständnis und Mitgefühl für die Menschen in Not bezeugt. Sie steht auch stellvertretend für die weltoffene und von Toleranz geprägte Arbeit unseres Vereins. Sie steht aber auch für die Leistung sehr vieler Sportvereine in Deutschland, die einen unschätzbaren Beitrag zur Integration leisten. Übrigens sind inzwischen auch vereinzelt in den Gruppen des Jedermannsports Teilnehmer aus den Kreisen der neuen Mitbürger, es dürfen sich ruhig noch mehr trauen! Danke an alle, die in diesem Zusammenhang unterstützend mitwirken!